Mittwoch, 3. Oktober 2018

Bundesstraße 6 wird zur A 36 – Der Politposse letzter Teil?

An der Ausfahrt des B6-Parkplatzes Hasenwinkel

Der Kreis schließt sich: Am 1. Januar 2019 soll nun die Bundesstraße 6 in die Bundesautobahn A 36 umgewidmet werden.

Damit finden Diskussionen und Planungen ein Ende, die seit über sieben Jahren mehr oder minder geführt wurden,

Den Versuch, eine öffentliche Diskussion dazu anzuregen, unternahm wohl als Erste die Online-Plattform POLITISCHES SALZLAND am 1. Juli 2012 unter der Schlagzeile „Bundesstraße ade, Bundesautobahn ole? - Eine Politposse“ .
Inhalt dieses Beitrags war u. a. ein Offener Brief zum Thema, gerichtet an alle Fraktionen des Kreistags, welcher von diesen mehrheitlich ignoriert wurde.

Deshalb folgten weitere Anmerkungen in den Blogs POLITISCHES SALZLAND und POLITISCHES SEELAND, zuletzt am am 30. März vergangenen Jahres, die alle unkommentiert blieben.
Und auch neue Argumente pro Autobahn gab es nicht, eine Kosten-Nutzen-Analyse offerierte niemand der kommunalpolitischen Öffentlichkeit.

Welchen Nutzen diese Umwidmung nun tatsächlich haben wird, bleibt eine Sache des Gefühls, der Emotionen.

Doch eines steht fest: Die Umwidmung wird teuer, jedoch hat sich bis jetzt niemand aus der Deckung getraut und wenigstens annähernd beziffert, wie viel Hunderttausende oder gar Millionen EURO allein die Neubeschilderung kosten wird.
Wer sich dabei an die Kosten einer Neuanfertigung gestohlener Ortseingangsschilder in Nachterstedt erinnert, dem dürfte bei solchen Überlegungen schwindelig werden.

Das aber ficht die führenden Kommunalpolitiker der Stadt Seeland nicht an.

In einem Artikel der MITTELDEUTSCHEN ZEITUNG vom 1. Oktober auf Seite 9 der Printausgabe sieht die Bürgermeisterin der Stadt Seeland die zukünftige A 36 als „eine eigene Form von Infrastruktur“ und der Vorsitzende des Stadtrats erwartet gar substanziell neue Streckenvorschläge für Autofahrer im Internet und via Navigationsgerät.

Wie das denn? Autoreisende werden seit Jahren schon natürlich über die B6 geleitet, wenn z. B. dies die kürzere Verbindung ist. Die Umwidmung wird daran nichts ändern.

Und bei schweren Verkehrsunfällen rückt das HLF 20, das neue Hilfeleistungslöschgruppen-fahrzeug der Feuerwehr, demnächst in Hoym stationiert, unabhängig davon aus, ob es ein schwerer Unfall auf der B6 oder einer A 36 war.

Nein, es bleibt dabei: Ein bezifferbaren, offensichtlichen infrastrukturellen Nutzen hat die Umwidmung der B6 zur Autobahn nicht. Im Gegenteil.

Dabei fällt einem sofort NOVELIS Nachterstedt ein. Dort wurde investiert und wird jetzt produziert, ohne das dies vom Status der B6/A36 abhängig gemacht wurde. Oder?


Dienstag, 3. Juli 2018

Rein - raus, raus - rein ...Der Verein der Bücherfreunde Gatersleben - Eine Erklärung

Der Pallas auf dem Gatersleber Oberhof
Am 26. April d. J. erschien in diesem Blog der Beitrag


Rein - raus, raus - rein ...Der Verein der Bücherfreunde Gatersleben,


in welchem das Geschehen in der Mitgliederversammlung des ExLibris - Bücherfreunde Gatersleben e. V. am gleichen Tage eine subjektive Wertung erfuhr.

Die dabei scharf angegriffene Leiterin der Filiale Gatersleben der Stadtbibliothek Seeland sah den Beitrag als einseitig, ungenügend bzw. fehlerhaft recherchiert und beleidigend für ihre Person an und beschritt dagegen den Rechtsweg, heute mit einer ersten Verhandlung vor der Schiedsstelle der Stadt Seeland in Nachterstedt.

Dazu erklärt der Autor folgendes:

Es war zu keinem Zeitpunkt seine Absicht, mit dem o. g. Text die Bibliothekarin in Gatersleben zu beleidigen, herabzuwürdigen oder einer Straftat zu verdächtigen.
Sollte dennoch dieser Eindruck entstanden sein, so bedauern wir dies ausdrücklich, distanzieren uns davon und bitten die Betroffene um Entschuldigung.
Für TIMIRJASEVEZ.BLOGSPOT.COM 
Dr. Detlef Haase

Zudem fordert die Betroffene, dass ihr Klarname (Vor- und Familienname) nicht mehr in diesem Blog genannt wird. Sie beruft sich dabei auf die DSGVO 2018. Wir sehen dies anders, werden aber den Wunsch respektieren.



Mittwoch, 27. Juni 2018

3. öffentlicher Selke-Dialog in Gatersleben: Bilanz der Kompromisse. Und wie weiter?

Am vergangenen Montag wurde das Gatersleber Bürgerhaus wieder einmal seiner  eigentlichen Bestimmung als Forum gelebter Demokratie gerecht.


Über zweihundert Bürgerinnen und Bürger waren einer Einladung des seit einem Jahr wirkenden Runden Tischs "Selke-Dialog" gefolgt, um zu erfahren, welche Probleme und Konfliktlinien des nachhaltigen Hochwasserschutzes an der Selke im Harz und dessen Vorland im vergangenen Jahr eine Verständigung erfahren haben bzw. weiter strittig bleiben.

Im Mittelpunkt stand dabei eine Gemeinsame Erklärung, einerseits Fazit und andererseits Arbeitsgrundlage für Zukünftiges im Hochwasserschutz, nunmehr in Begleitung eines Beirats, personell identisch vorerst mit den Mitgliedern des Runden Tischs. Über ihn soll die öffentliche Begleitung der Hochwasserschutzplanungen, realisiert durch die zuständigen Institutionen des Landes Sachsen-Anhalt, garantiert werden.

Damit ist im Grunde auch der Wesentliche der Veranstaltung skizziert, welche den Höhepunkt ihrer Inszenierung darin fand, dass zwanzig Kommunaloberhäupter, Vertreter von Bürgerinitiativen, Landesbehörden und der Moderator des Runden Tischs Dr. Hans-Joachim Döring (Ev. Kirche in Mitteldeutschland) jeweils einzeln ans Pult traten und das Papier unterzeichneten. Der "Selke-Dialog" fand seinen Abschluss. 

Wie es nun weitergeht? Es wird im besten Falle beschleunigt projektiert, geplant und fachspezifisch diskutiert unter der Voraussetzung, dass die zuständige Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert zusätzliche finanzielle und fachliche Ressourcen akquirieren kann.
Ob ihr dies bis zum Ende der Legislaturperiode im übernächsten Jahr gelingt, ist dabei offen. Und danach?

Der Beobachter des Ganzen bleibt höchst irritiert zurück, erinnert er sich doch u. a. an den 7. Gatersleber Unternehmertreff, auf dem der Erste Sprecher der BI Gatersleben zum Thema Hochwasserschutz Dr. Wulf Stubbe ungewohnt resignativ zehn bis 15 Jahre veranschlagte bis zur Realisierung nachhaltiger Hochwasserschutzprojekte im Harz. 

Wer am vergangenen Montag mehr und vor allem konkret Fassbares erwartet hatte, blieb auf jeden Fall (wieder einmal) ratlos zurück.

Und er bekam eine Vorstellung davon, wie die EU-Datenschutzgrundverordnung solchen Foren Fesseln anlegen kann und der Veranstalter restriktive Urheberrechte in Wort und Bild beansprucht.

Und im übrigen wurde immer wieder das Gleichnis des Gordischen Knotens bemüht. In Sachen Hochwasserschutz löse er sich allmählich auf.
Soviel Zeit hatte Alexander der Große nicht. Er zerschlug ihn.

(Lesen Sie dazu auch in MZ-Web.)

Donnerstag, 26. April 2018

Rein - raus, raus - rein ...Der Verein der Bücherfreunde Gatersleben

Gebäude der Gatersleber Bücherei auf dem Oberhof
Das Wichtigste zuerst: Der beschlossene Tagesordnungspunkt "Auflösung des ExLibris Bücherfreunde Gatersleben e. V." konnte auf dessen heutiger Außerordentlichen Mitgliederversammlung ersatzlos gestrichen werden, da es gelang nach einem kompletten Rückzug des "alten" Vorstands wider Erwarten einen neuen mit Frau Martina Ballin als 1. Vorsitzende an der Spitze zu wählen.

Dies war notwendig geworden, nachdem unüberbrückbare Differenzen mit der Bibliothekarin Martina Ruppert zur Rolle des Vereins und dessen Vorstands trotz Konfliktmoderator und entsprechender Aussprachen keine Klärung erfuhren. Eigentlich verwunderlich, war doch der Verein als solcher u. a. eine Idee der Gatersleber Büchereichefin.

Doch sah sie in den Bücherfreunden wohl zuerst eine "Finanzkuh", die man melken konnte, um die über Jahre seitens der Stadt Seeland zurückgehende und nun platt liegende Finanzierung neuer Bücher und audiovisueller Medien, aber auch von Lesungen und anderen Veranstaltungen zumindest teilweise zu kompensieren.

Dieser Plan ging zunächst auf. Leider kann dabei an dieser Stelle nur spekuliert werden, wieviel an Geld und Sachwerten seit Vereinsgründung (2015) in die hiesige Filiale der Stadtbücherei Seeland flossen. Doch irrt man wohl kaum, nimmt man einen vierstelligen Betrag an. Zurückhaltend formuliert.

Völlig klar und folgerichtig daher, dass nun der Vorstand und viele Vereinsmitglieder nicht nur die Mittelverwendung buchhalterisch zur Kenntnis nehmen, sondern auch bei deren sachlich-gegenständlicher Verwendung mitreden wollten.

Eigentlich nur ein sanfter Versuch von "Wer die Musik bezahlt hat, bestimmt auch, was gespielt wird!" doch da hörte - wie man so sagt - der Spaß schon auf.
Mit der Folge, dass aufgrund unüberbrückbarer Gegensätze der Vorstand  das Handtuch warf und von Vereinsauflösung die Rede war.

In den Augen des Autors dieses Beitrags ein böses intrigantes Spiel, dessen Opfer ein engagierter Vorstand mit Frau Cornelia Mantel als der Ersten Vorsitzenden  wurde.

Nun ist einem neuen Vorstand viel Erfolg und Glück zu wünschen, selbst wenn man nicht mehr an eine wirkliche Zukunft des Vereins glauben mag. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Und schon bald steht der Verein wohl vor seiner größten Herausforderung: Praktisch täglich ist zu erwarten, dass es der Stadt Seeland gelingt, das kommunale Immobilienobjekt Oberhof Gatersleben an einen privaten Investor zu verkaufen, um Haushaltslöcher zu stopfen. Was wird dann aus der hiesigen Bücherei? Um Antwort wird gebeten.

Apropos "rein -raus, raus - rein": U. a. Frau Ruppert trat zunächst aus dem Verein aus und nun wieder ein ... Tja ... ein arg Geschmäckle.😎

Samstag, 21. April 2018

7. Gatersleber Unternehmertreff: Eine Nachlese

Ein warmer Frühsommerabend und hitzige Diskussionen



Glaubt man dem Jahreskalender, so ist dem launenhaften April normalerweise höchstens ein milder Frühling abzuringen, doch der Abend des vergangenen Mittwochs, für den Küchenhof-Chefin Claudia Groth zum nunmehr schon 7. Gatersleber Unternehmertreff in das stilvolle Ambiente ihres Hauses eingeladen hatte, war bereits voll warmen Frühsommers.
Und passend dazu ein fulminantes Getränke- und Speisenangebot vom Grill, jenem in Deutschland schon geradezu kulinarischem Muss jeder Open-Air-Party.

Da amüsierte es schon ein wenig, dass zum ersten Tagesordnungspunkt ausgerechnet die Vorbereitung der Waldweihnacht 2018 in Gatersleben erkoren wurde, worüber Ortsbürgermeister Mario Lange Genaueres zu berichten wusste. Zentraler Punkt ist dabei, dass die Mitwirkenden doch nun wieder für nur ein Wochenende gefordert sein werden, um deren Kräfte, aber auch Logistik und Organisation des Ganzen nicht zu überdehnen.

Die gut zwanzig anwesenden Gatersleber Gewerbetreibenden bekundeten zudem ihren Willen und die Bereitschaft, die 2017 parallel zur Waldweihnacht am ersten Dezemberwochenende stattgefundene Präsentation und Leistungsschau örtlicher Unternehmen zu wiederholen und ggf. sogar auszubauen.

Nicht nur in diesem Zusammenhang wurde in der Diskussion deutlich, dass Gatersleben als Ortsteil der Stadt Seeland durch deren anhaltende komplizierte, kommunale Haushaltssituation in schwierige Fahrwasser geraten könnte und in mancherlei Hinsicht "kleinere Brötchen backen" muss. Und dies trotz solcher Pläne wie des Verkaufs des Gatersleber Oberhofs an einen privaten Investor, worüber aber aktuell offenbar nichts Genaueres  bekannt ist, wodurch allenfalls  wabernde Gerüchte und wilde Spekulationen blühen. Ein Unding!

Ähnlich verfahren die Situation zum Endlos-Thema "Hochwasserschutz jetzt!" für Gatersleben, offenbar ein Gordischer Knoten, den auch der Selke-Dialog, welcher 2017 initiiert wurde, nicht lösen konnte. Die  Gatersleber Bürgerinitiative dazu gibt sich weiter hartleibig und lehnt alles rundweg ab, was von ihrem favorisierten Konzept eines grünen Rückhaltebeckens bei Meisdorf abweicht.
Doch selbst wenn dieses allgemeine Zustimmung fände, würden die Anwesenden ggf. dessen Realisierung erst in zehn oder 15 Jahren erleben.

Daher nahm sich die Gastgeberin völlig pragmatisch des Themas an und stellte die Frage, was kommunal selbst und unmittelbar vor Ort mit den lokalen Ressourcen geleistet werden könnte und müsste, um die Folgen eines Katastrophen-Hochwassers wie 1994 für den Ort wenigsten abzumildern.
Die Antwort darauf fand sich stockend, doch wussten die Insider ganz genau, welche ungelöste Probleme dazu auf der Tagesordnung stehen. Es gäbe also viel zu tun. Packen wir es an?

Der Vollständigkeit halber muss noch erwähnt werden, dass Matthias Dürschke als Vorsitzender des Kuratoriums der Kindertagesstätte "Sonnenschein" über Vorhaben 2018 informierte und Daniel Hoffmeister, Inhaber des "autohauses am damm", über seine Teilnahme am Unternehmerstammtisch der Stadt Seeland zum Thema "Unternehmensnachfolge" berichtete. Gehofft hatte letzterer dabei auch, wie zugesagt bei dieser Gelegenheit eine komplette Übersicht über alle Selbstständigen in Gatersleben vom Wirtschaftsförderer der Stadt Seeland zu bekommen. Leider wurde diese Erwartung enttäuscht.

Fazit: Interessante Informationen, ein perfekter Ort, stilvolle Atmosphäre, gutes Essen und Trinken. Bedeutet das aber, dass diese Treffen deshalb nun stets auf dem Küchenhof Gatersleben stattfinden?

Deshalb der Aufruf an alle Gatersleber Gewerbetreibenden, sich mit inhaltlichen Vorschlägen und entsprechenden Ideen für folgende Treffen an Claudia Groth zu wenden. 
Keine Kontaktdaten ? Na, dann einfach mal hier nachschauen.